Was sollte ich über Kultur und Religion wissen? Wo und wie kann ich meine Religion ausüben?

Grundsätzlich gilt in Deutschland per Grundgesetz die freie Wahl der Religion. Jeder kann somit seine selbstgewählte Religion ausleben, solange er andere damit nicht beeinträchtigt. In Deutschland sind fast alle Weltreligionen vertreten und dürfen praktiziert werden. Allerdings darf man niemanden wegen seiner Religion beleidigen oder benachteiligen, verfolgen oder verletzen.

Das Christentum ist die am weitesten verbreitete Religion in Deutschland mit mehr als 60% der Gläubigen. 34% der Deutschen sind konfessionslos und gehören somit offiziell keiner Religionsgemeinschaft an. 5% der Bevölkerung sind Muslime und 1% gehören anderen Religionen wie Judentum, Hinduismus oder Buddhismus an. Deutschland ist ein sogenannter säkularer Staat. Das bedeutet, dass Staat und Kirche unabhängig voneinander sind. So gelten die deutschen Rechte und Gesetze für jeden Menschen der hier lebt, und stehen über der religiösen Überzeugung. Beispiele dafür sind die Gleichstellung von Mann und Frau oder die Unversehrtheit von Leib und Leben. Trotzdem wird in angemessenem Maß Rücksicht auf die Bedürfnisse religiöser Menschen genommen und man kann seinen Glauben frei ausleben. Angst, dass Sie wegen Ihres Glaubens verfolgt werden, müssen Sie in Deutschland nicht haben, da der Staat Sie in Ihrem Recht auf Religionsausübung schützt. Wenn Sie wegen Ihrer Religion angegriffen werden, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Polizei.

Zudem gibt es in Deutschland auch religiöse Sekten, wie die Zeugen Jehovas oder die Mormonen. Diese sind im Rahmen der Religionsfreiheit erlaubt solange sie ihren Mitgliedern oder Außenstehenden keinen Schaden zufügen. Es gibt jedoch Sekten mit sehr extremen Ansichten. Bitte wenden Sie sich an die Polizei oder eine Beratungsstelle wenn Sie das Gefühl haben, aus religiösen Gründen zu etwas gezwungen zu werden.