©

Bild_iStock

Welche Rechte haben Arbeitnehmer in Deutschland?
Wie ist der deutsche Arbeitsmarkt aufgebaut?

Der deutsche Arbeitsmarkt ist im europäischen und insbesondere im weltweiten Vergleich trotz vieler Krisen in den letzten Jahren stabil. Lediglich circa 6 % der deutschen Bevölkerung waren 2015 arbeitslos gemeldet, was 3 % unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt. Um in Deutschland arbeiten zu dürfen, benötigt man die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines EU-Landes.

Menschen aus anderen Ländern benötigen eine spezielle Arbeitserlaubnis, die die Ausländerbehörden nach entsprechender Prüfung und besonderen Voraussetzungen ausstellen. Flüchtlinge und Asylsuchende erhalten diese Arbeitserlaubnis nur unter bestimmten Umständen, wie z. B. stark gesuchten Spezialkenntnissen. Arbeitsstellen vermittelt in Deutschland die „Agentur für Arbeit". Das ist eine Behörde, die sich ausschließlich mit den Themen Arbeitsvermittlung und Arbeitsmarkt beschäftigt und die in den meisten Kommunen eine Geschäftsstelle besitzt. Dort muss man nach terminlicher Absprache persönlich vorstellig werden, um als arbeitssuchend registriert und betreut zu werden. Zu einem Termin sind unbedingt jegliche Ausweisdokumente, Unterlagen der Ausländerbehörde sowie detaillierte Informationen über bisherige Ausbildungen, Qualifikationen und Berufserfahrungen mitzubringen. Diese müssen unter Umständen vorher übersetzt und beglaubigt werden (siehe Bereich "Sprache"). Wenn Sie in Deutschland eine Arbeit annehmen möchten, müssen Sie das der „Agentur für Arbeit" sowie anderen Ämtern melden, die für Sie zuständig sind.

Arbeitsumstände, finanzielle Konditionen und der Schutz der Arbeitnehmer sind in Deutschland gesetzlich bestimmt. Per Gesetz ist zum Beispiel geregelt, dass nur in Ausnahmen länger als 8 Stunden an Werktagen (montags bis samstags) gearbeitet werden darf und dass jeder Arbeitnehmer einen Urlaubsanspruch von mindestens 20 Tagen pro Jahr hat. Seit 2015 gibt es auch eine Regelung bezüglich des kleinsten Entgeltes, dass man für eine geleistete Arbeit erhalten muss. Dieser sogenannte Mindestlohn sieht vor, dass jede Tätigkeit von Arbeitnehmern ab 18 Jahren mit mindestens € 8,50 pro Stunde bezahlt werden muss. Das Jugendschutzgesetz legt fest, dass das arbeiten für Kinder unter 16 Jahren verboten ist. Hiervon gibt es Ausnahmen, wie kleinere Schülerjobs oder Babysitten.